Vom Benutzen und Benutztwerden

Der Krimi/Thriller rund um den Exsoldaten Vincent, der verwundet und traumatisiert aus Afghanistan zurückkehrt, und dem geschiedenen Kriminalkommissar Arthur Weiß ist in kurze Kapitel unterteilt und verdient es, in einem Rutsch durchgelesen zu werden. (Der einzige Grund, warum ich das nicht gemacht habe, war der, dass es ein Ebook ist, welches ich nur am Laptop lesen kann und den ich eben nicht immer mit mir herumtrage).

Jedenfalls ist Vince durch das Kriegsgeschehen nicht nur physisch, sondern auch psychisch sehr angeschlagen. Er erinnert mich ein wenig an Terminator, volle Kampfkraft, aber keinen Plan von allem Zwischenmenschlichem. Vincent und der Kommissar kennen sich von einer Reha und sind seither privat befreundt.
Auf der Suche nach einem Job gerät Vince an die mysteriöse Nadeshda, selbst ein Kriegsopfer, welche ihre seelischen Wunden hinter Dominagehabe versteckt. Leider beschränkt sie sich nicht darauf, dies nur dort auszuleben, wo es auf gegenseitigem Einverständnis beruht, sondern missbraucht Vince für ihre sadistischen Machtphantasien. Dass er missbraucht wird, erkennt Vince erst wirklich, als er echte Gefühle zu entwickeln beginnt für die vegan lebende Tierschützerin Dot.
Nadeshda stellt Vince als Personenschützer für Fred Brunckhorst ein, ein Großunternehmer aus der Fleischbranche, der Morddrohungen erhält.
Nebenbei taucht noch die Leiche einer minderjährigen Prostituierten auf, Arthur Weiss ermittelt in dem Milieu, Tierschützern ist der Brunckhorst’sche Betrieb ein Dorn im Auge und irgendwie schließen sich die Kreise wieder bei Vince und seinem „Schützling“.

Ob man das Buch nun als Krimi oder Thriller bezeichnet, ist m.E. Geschmackssache, es ist eine gelungene Mischung aus beiden Elementen. Ich finde es sehr wichtig, dass man auf die Sprache des Autors achtet, denn es finden sich sehr viele Stellen drin, die das Buch besonders machen und abheben von anderen Autoren. Trockener Humor, Schlagfertigkeit und Erzählkunst gepaart mit echter Spannung – Top!
Tatsächlich wollte ich zuerst ernsthaft 4 Sterne vergeben, weil für mich das Ende zu plötzlich kam, und ich einfach noch weiterlesen wollte… Allerdings ist das nicht fair, denn wann die Geschichte fertig erzählt ist, bestimmt immer noch der Autor. Und wenn der Leser nicht genug bekommen kann, ist das ja ein gutes Zeichen…
Also volle Punktezahl und Leseempfehlung meinerseits.

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