SABATON

Mein erster Beitrag zum Thema Heavy… Keine Rezension, keine Kritik, sondern eine Hommage an meine definitive Lieblingsband aus Schweden, den Burschen von SABATON.

Wie alles begann:

Aufmerksam auf die Band wurde ich erstmals, als ich an meinem damaligen Wohnort einen alternativen italienischen Rocksender im Radio empfing, der zu späterer Stunde eher härtere Kost servierte. Und als ich eines Tages vor einer Wühlkiste reduzierter CD’s im Media Markt stand, fand ich darin „Coat of arms“. CD mitgenommen, daheim reingehört, und mich am Kopf gekratzt: Eigentlich handeln alle Lieder von Kämpfen und Krieg.

Gut, jetzt könnte man sich denken, was solls, der Sound passt, also was interessiert mich der Text. Funktioniert bei mir nicht, zumal ich wissen will, was ich höre, und mein Englisch ausreicht, um mir einen Reim drauf zu machen. Also begann ich die Texte genau zu hinterfragen, denn Kriegsverherrlichung ist so gar nicht meins. Und es gab und gibt alleine seit ich der Welt bin so viele Kriege, die für mich greifbarer waren und sind als der erste und zweite Weltkrieg, den meine Generation nur aus *gähn* Geschichtsbüchern kennt.

Was ist daran also so toll?

Sabaton hat mir musikalische Geschichtsnachhilfe gegeben und mich quasi dazu gezwungen, manche Sachen nachzulesen, für die ich mich sonst nie interessiert hätte. Und je mehr man sich mit der Thematik befasst, desto mehr versteht man auch, was die Band damit bezweckt: Geschichte nacherzählen. Nicht mehr und nicht weniger. Wertungsfrei. Das nach Karl XII. von Schweden „Carolus Rex“ benannte Album handelt von der Großmachtzeit des Landes, beginnend mit Gustav Adolf, über den Dreißigjährigen Krieg bis hin zum Tod Karls während der Belagerung von Frederikshald und dem darauffolgenden Abstieg Schwedens. Die Band hat mit Hilfe eines Historikers genau recherchiert, und ich finde, in der schwedischen Originalversion steckt noch mehr Herzblut. Im aktuellen Album „Heroes“ werden hauptsächlich Helden des 2. Weltkrieges besungen. Natürlich kann man jetzt wieder darüber debattieren, wer Heldenstatus verdient und wer nicht, und wer die nötige Kompetenz hat, um darüber zu entscheiden. Deswegen polarisiert Sabaton auch mit diesem Album wieder sehr.

Aber jetzt kommen wir mal zur Vertonung, und das ist jetzt der Aspekt, der mich wirklich vom Hocker haut. Sabaton singt keine Lieder, es sind Hymnen. Kraftvolle, stimmgewaltige, aufwendige, gänsehautversursachende, eindrucksvolle Hymnen. Und mag der morgendliche Pendlerzug noch so voller schreiender Schüler sein, mit der richtigen Lautstärke Sabaton im Ohr schafft man sich auch trotzdem eine Oase, in der es nichts gibt außer ein ungefähr 100 Mann starkes Orchester und einem selbst mitten drin. Keine andere Band passt so gut in die Kategorie „Power Metal“ wie Sabaton, finde ich.

Die beiden stärksten Alben sind meiner Meinung nach „Primo Victoria“ (2005), und das 2012 erschienen Carolus Rex.

Für alle, die selbst mal ein Ohr voller Power nehmen wollen, bitte hier:

Carolus Rex

Kennt jemand von euch die Band? Habt ihr sie vielleicht schon mal live gesehen? Oder gibt es jemanden, der Sabaton nicht mag? Lasst es mich wissen…

 

5 Gedanken zu “SABATON

  1. Yeeeaaaah!!! SABATON!!!
    Endlich mal eine Lacklady, die auch gern Schwermetall hört – dass ich DAS noch erleben darf ❤
    Ich lass dir liebe Grüße und ein Abo da 🙂

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    • Hey, herzlich willkommen liebe Steffy! Oh ja, wir Metal-Lackladys sind gar nicht sooo selten… Da gibts auch noch Marina von Lacquediction, Tetris vom Blabliblog oder Caline von Calinails, die mir da gleich einfallen… Schön, dass du hier bist!

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  2. Ganz vergessen vor lauter Freude – ich hab die Jungs auf dem SummerBreeze Open Air 2016 das erste Mal gesehen, sie sind eine der Lieblingsbands meines Freundes, vorher kannte ich die gar nicht. Und im Februar gehen wir aufs Konzert zur aktuellen Tour – natürlich in Tarnfleck 😉
    Mir ging es sogar wie dir, ich mochte zuerst eigentlich nur die Musik – die Hymnen – an sich. Mit den Texten habe ich mich auch erst in zweiter Instanz befasst, und mir geht es wie dir: Kriegsverherrlichung ist so gar nicht meins. Aber Sabaton sind ja eher die neumodische Geschichtsstunde – wertungsfrei und daher absolut vertretbar.

    Liebe Grüße 🙂

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    • Uuuh, du hast sie live gesehen… Das war ein großes Versäumnis bei uns. Als sie ins Komma in Wörgl kamen, wussten wir noch nicht, dass dort alles rollitauglich ist, und gingen nicht hin. Kannst du dir sowas vorstellen? Sabaton war in unserer Stadt, ohne uns. *kopfaufdietastaturhau*

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      • Oh nein, wie ärgerlich :-/ aber sie kommen bestimmt nochmal auf Tour! Ganz bestimmt! Dafür drück ich dir ganz fest die Daumen ❤

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