Eigentlich sollte dieser Post lautet: „Leit, griagts eirn Orrrsch auffi, und geats hin, wenn im Komma a geils Konzertl is!“ Frei übersetzt wünsche ich mir ein wenig mehr kulturelles Engagement meiner Mitmenschen. Es ist nämlich so: Letzten Samstag waren wir (=mein Mann und ich und ein Freund von uns) in unserem Veranstaltungszentrum in Wörgl, im Komma. Das Komma ist das VAZ, dessen Mitarbeiter es schaffen, Bands wie Sabaton, Arch enemy, Amorphis und Kataklysm in eine Stadt mit rund 13.300 Einwohner zu holen. Eine Meisterleistung also.
Nur… Die Hütte ist trotz dieser Highlights der vergangenen Jahre selten mehr voll bis unters Dach. Und das ist der Punkt, der schmerzt. Erstens stellt sich natürlich die Frage, warum ist das so? Leute, mögt ihr alle keine harten Riffs mehr? Ist aus Sex, Drugs & Rock’n’Roll wirklich Laktoseintoleranz, Veganismus und Helene Fischer geworden? Ich möchte bitte keinem auf die Zehen steigen, der sich damit identifiziert, aber: Wo ist der Rest der schwarz gekleideteten, langhaarigen Truppe hin verschwunden? Geht ihr grundsätzlich nicht mehr zu Konzerten, fahrt ihr lieber auf Festivals, sind euch die Tickets zu teuer, oder waaarum zur Hölle nützt ihr nicht ein Wahnsinnsangebot, das direkt in eurer Nachbarschaft zu absolut moderaten Preisen stattfindet???
Bedenklich finde ich diese Entwicklung auch in Hinblick darauf, dass es nicht ewig möglich sein wird, solche Größen vor kleinem Publikum auftreten zu lassen. Auch wenn dieser illustre Kreis natürlich total auf seine Kosten kommt, denn das Coole am Komma ist ja, dass man dort den Künstlern richtig nahe kommt. Oft sind sie nach dem Konzert noch am Merchandising-Stand und signieren bzw. posieren für Selfies. Unvergesslich bleiben für uns ein Plausch mit dem Sänger von Sanctuary, das Gespräch mit Roland Düringer, Spass mit Roman Gregory von den Alkbottle, das Foto mit Folgen von meinem Mann und den Mädels von TheMismade und so viele mehr…
Ich lege es euch wärmstens ans Herz: Schaut auf unser VAZ, unser Komma, damit wir noch viele geile Konzerte dort gemeinsam erleben können. Interessant ist ja immer, wenn es so eine Institution dann nicht mehr geben sollte, ist das Gejammer der Leute groß „eh klar, keiner macht was für die Kultur…“, aber wenn sie stattfindet, kriegt man den Hintern nicht vom Sofa. Das kann es doch nicht sein!
Und deshalb: Am 18.03., liebe Leute, findet ein Konzert der grandiosen WHITE MILES statt. Im Komma. In Wörgl. Und die liebe Medina wird den Laden rocken, und Lofi wird oben ohne das Schlagzeug bearbeiten wie ein Berserker. Und wir werden da sein. UND IHR BITTE AUCH!!!!
Und P.S.: Ihr habt was verpasst letzten Samstag. Foreign Circle aus Kufstein können nämlich wirklich was. Und die New Model Army haut zwar die harten Rocker nicht vom Hocker, aber ich mochte sie trotzdem. Vor allem gefällt mir die Kombi von Rock und Violine…

Jasmin Kössler von Foreign Circle. Foto: Alex Schrattenthaler

Justin Sullivan von New Model Army. Foto: Alex Schrattenthaler

Shir Ran Yinon von New Model Army. Foto: Alex Schrattenthaler